Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Abth. 1 - S. 229

1818 - Elberfeld : Büschler
Dek spanische Erbfolgekrieg. S2y -ringend gefordert hatte, daß sein Sohn, der Erz- herzog Karl/ mit einem kleine-, Heere selbst nach Spanien komme, — als noch der Krieg gegen Frankreich dauerte, — hatte der Kaiser aus Un- entschlossenheit nicht darin willigen wollen. Ludwig Xiv wußte wohl, daß, ungeachtet des Testamentes, die Besitznahme von Spanien für seinen Enkel nicht ohne Krieg möglich feyn werde; de»ln Oestreich war zu hart verletzt, und die übri- gen Staaten Europa's sahen die Uebermacht des Hauses Bourbon gleichfalls sehr ungern. Wilhelm Iii, König von England und Statthalter der Nie- derlande, der sich als den Wächter de S Gleich- gewichts in Europa ansah, und deshalb von jeher lschon Ludwigs Feind war, eist kluger und sehr thäliger Mann, schloß für seine beiden Lander rin Bündnis; Mit Oesireich; es war um so wichri- ger, da England und Holland die reichsten und die mächtigsten zur See waren. Daher bedachte sich Ludwig einige Augenblicke, ob er das Testa- ment des spanischen Königs annehmen sollte; dann versammelte er seinen Staatsrath, und als dieser einsitmmte, entschloß er sich dazu. In einer großen Versammlung des Hofes erklärte er seinen Enkel zum König von Spanien und beiden Indien. Als ft/ den Prinzen an der Hand, aus seinem Kabi- nette trat, so sprach er, wie ein französischer Schriftsteller sich ausdrückt, mit der Mine eines Herrn des Weltalls: „Meine Herren, sie sehen hier den König von Spanien. Die Natur hat ihn dazu gemacht, der verstorbene König har ihn ernannt, das Volk wünscht ihn, und ich willige ein." Qie'ti war das Losungswort zu dem neuen, furchtbaren Kampfe in Europa. — Teutschland war leider in sich selbst getheilt; Preußen, Han- nover, Pfalz und einige andere waren von An- fang an für den Kaiser; der Churfürst Marnni- Iran Emanuel von Baiern, zugleich Statthalter der spanischen Niederlande, war auf französischer Seite, und Ludwig halte ihm, seiner Ansprüche

2. Abth. 1 - S. 424

1818 - Elberfeld : Büschler
424 Vh. Ztr. vom westph. Fried, bis seht. 1648-1817. Glauben der Völker als unverletzlich dastand, sei- ner alten Hauptstadt beraubt, lhn selbst gleich ei- nem Verbrecher gefangen wegschleppen taffen, und nun vereinigte er auch Rom mit seinem großen Reiche, und verordnte, daß sein und aller künf- tigen Kaiser erstgeborner Sohn den Namen eines Königs von Rom führen solle. Für solche Thaten wurde ihm in dem Herzen von Millionen geflucht; aber den eisernen Mann kümmerte weder der Fluch noch der Segen. Sein Reich schien, wenigstens so lange er lebe, durch 5oo,ooo ergebe- ne Krieger und ein Heer heimlich laurender Hor- cher fest begründet. So urtheilte die Welt, welche daö Aeußere ansteht» 71. Die Befreiungski.ege von 1812, 1813 und 1814. Wenn einst, nach Jahrhunderten, die Bege- benheiten unserer Tage, in ein großes Bild zu- sammengedrängt, den Nachkommen wie in dem wundervollen Glanze einer Dichtung vor Augen stehen werden, wie uns die Zeiten Hermanns, des Cheruskers, des großen Karls oder der Kreuz- züge; wenn das menschlich Gebrechliche durch die Hand der Zeit an der großen Erscheinung ver- wischt seyn, und nur der feurige Geist, der Alles durchdrungen, aus den Zügen des Ganzen hervor- leuchten wird; dann wird über das, was vor un- fern Augen sich zugetragen, in anderen Weisen geredet werden, als wir es setzt vermögen.' Wir haben mit gestrebt, gelitten und gekämpft, wir haben uns ein Ziel vor Augen gestellt, welches errungen werden, und sich schnell von unserer aus- gestreckten Hand im rachsten Laufe erreichen lassen sollte. Weil wir es nicht erreicht, weil viel innere Kampfe die äußeren erst vollenden und die Man-

3. Abth. 2 - S. 16

1817 - Elberfeld : Büschler
Einlei tu n g. göttlichen Kraft in ihrer Brust; denn sie hielten es der Würde der Gottheit entgegen, sie in Mauern einzufchließen, oder irgend in menschlicher Gestalt nachzubilden. Nicht Tempel baueten sie, sondern sie weiheten Haine und Wälder, denen die Natur die Säulen gebaut hätte, und deren Decke der unend- liche Himmel selbst war, zu Heiligthümern, und be- nannten nach dem Namen der Gottheit das Ge- heimniß, welches sie allein durch gläubige Andacht schaueten. Selbst ihre uralten, dichterischen Erzäh- lungen aus ihrer Götterwelt zeugen von der edleren Naturanlage der Teutschen, welche nicht, wie Grie- chen und Römer, ihren Gottheiten alle Schwächen der menschlichen Natur andichteten, um ihre eigene Sünde dackit zu bemänteln, sondern die Bilder der Stärke, der Erhabenheit, der Tapferkeit und Großmuth tri ihnen aufstellten. Und noch mehr unterschieden sie sich von allen alten Völkern durch den festen, heiteren Glauben an die Unsterb- lichkeit der Seele, der bei ihnen alle Todesfurcht vertilgte. In der Hoffnung eines andern Lebens gaben sie sich selbst den Tod, wenn das Leben nur durch Knechtschaft erkauft werden konnte. Diese edlö Naturanlage und diese Reinheit ih- rer Religionsbegriffe machte die teutschen Völker späterhin besonders geschickt zu der Aufnahme des Christenthums. Sie würden das Gefäß- welches sich Gott für die reine Bewahrung seiner Lehre aus- ersehen halte. Denn Juden und Griechen und Rö- mer waren schon durch Sinnlichkeit und Laster ent- kräftet; sie kökintcn dis neue Lehre nicht fassen, noch halten, wie, v «ch dem Bilde der Schrift- der alte Schlauch den neuert Most nicht halten' kann.

4. Abth. 2 - S. 220

1817 - Elberfeld : Büschler
$2o Iv.ztr. Heinrich I, bis Rud. v. Habsb. 919 r— 1q73. hefteten, zum Zeichen ihrer Weihung zu dem from- men Unternehmen, ein rothes Kreuz auf ihre rechte Schulter. Als der Versammlungstag des großen Zuges wurde der i5. August 1096 festgesetzt. Es sammelten sich unzählbare Schaaren aus Ita- lien, Frankreich, Lothringen, und besonders aus der Normandie im nördlichen Frankreich, wo tn den Nachkommen der Normannen noch mit dem alten Heldenfeuer die Liebe zu fernen, abenteuerlichen Zü- gen lebte. — Nicht nur Ritter und Edle, sondern das ganze Volk kam in Bewegung; denn da auch in Frankreich der härteste Druck auf den dienstbaren Leuten lastete, zogen selbst viele von diesen aus, weil nach des Papstes Befehl durch die Weihe des hei- ligen Kreuzes auch yie Freiheit erworben werden konnte. Teutschland, welches in sich selbst und mit dem Papste im Streit war, wurde von dieser ersten Bewegung am wenigsten ergriffen. — Schon mit An- fang des Frühjahres brach Peter der Einsiedler an der Spitze eines Volkshaufens, der die festge- setzte Zeit nicht abwarten konnte, in Gesellschaft eines Ritters Walther ohne Habe, auf; allein ihrem Heere fehlte Ordnung und regelmäßige Waffen. Ehe sie nach Asien, kamen, wurden die meisten von ihnen, ihrer Räubereien wegen, von den Ungarn und Bul- garen erschlagen; und der Haufen, welcher unter Peters und Walhers Anführung bis nach Kleinasien, in das erste türkische Land kam, wurde von den Türken so übel empfangen, daß er fast ganz vernich- tet wurde; nur Peter von Amiens kam mit einigen wenigen in traurigem Zustande in die Heimath zurück. Ein dritter, noch roherer, Haufe fing seine Arbeit für das Kreuz Christi damit an, daß er in den rheinischen Städten die Juden erschlug; in Mainz allein sollen neunhundert umgekommen seyn. Es zergte fick darin der allgemeine Haß des Volkes ge- gen die Juden, welchen sie durch ihren Wucher, und die dadurch erworbenen unermeßlichen Reichthümer, in vollem Maaße auf sich geladen hatten. — Uebri- gens kam diese und einige andere Horden der Kreuz- fahrer rn. bis in Ungarn.

5. Abth. 2 - S. 315

1817 - Elberfeld : Büschler
Kaiser Sigismund. 3i5 hen mit einer Standhaftigkeit, die selbst von ihren Feinden bewundert wurde. Die Nachricht von dieser Begebenheit^ brachte ganz Prag iu Bewegung und Aufruhr; die Böhmen schrie- den Hussens Hinrichtung dem Hasse der Deutschen zu, und hingen nun um so mehr an seinen Grundsätzen. Ja sie gingen noch weiter; andere Lehrer setzten neue Lehren hinzu und besonders fand Jakob von Mieß großen Anhang mit seiner Behauptung, daß das Abendmahl unter beiderlei Gestalten ausgetheilt wer- den müsse. Die Anhänger der neuen Lehre versam- melten sich auf einem Berge, welcher nachher der Berg Tabor genannt wurde, und von welchem sie selbst den Namen der Taboriten annahmen. Der Kö- nig Wenzel wagte es nicht, diese Versammlungen zu stören, denn es kamen oft gegen 40,Om Menschen zu- sammen; und, wie es bei solchen Gelegenheiten zu ge- schehen pflegt, sie gingen immer weiter in ihrem Ei- fer, jemehr ihrer wurden, und je eifriger sie vom dem Papste und der Kirche als Ketzer verdammt wur- den. Bald zogen sic auch durch Prag im feierlichen Umgänge, unter Vortragung des Kelches, und Wen- zel, der sich nicht mehr sicher hielt, verließ die Stadt; er starb bald nachher 1419. Als der Zug der Hussiten eines Tages vor dem Prager Rathhause vorbei zog, und jemand einen Stein herabwarf, der einen ihrer Priester traf, stürmten sie in äußerster Wuth das Rathhaus, und stürzten 13 von den Rathsherren zum Fenster hinaus, welche von dem rasenden Plbel mit Spießen aufgefangen und er- mordet wurden. Somit war das blutige Zeichen des Aufruhrs gegeben; unter der Anführung des Ziska, welcher auch zum Sturme des Rathhauses geführt hatte, zogen die Haufen im Lande umher, zerstörten die Klöster, peinigten die Priester und verwüsteten die Güter katholischer Herren. Sigismund, der nach Wenzels Tode rechtmäßiger Herr von Böhmen war, forderte die Hülfe des tcut- schen _ Reiches gegen die Hussiten auf, und brachte wirklich ein ansehnliches Heer zusammen; er rückte 1420 in Böhmen ein und belagerte Prag. Mein

6. Abth. 2 - S. 19

1817 - Elberfeld : Büschler
Einleitung. ^ oder des andern wurde als eine Vorbedeutung oder als ein Gottesgericht angenommen. Bei den Begräbnissen war kein Gepränge; nar wurde der Leichnam des Vornehmen wohl mit kost- barem Holze verbrannt, und zugleich mit ihm seine Waffen oder sein Streitroß. Das Grabmahl war ein Hügel von Rasen. Prächtige Denkmählcr ver- schmähten sie, als den Todten lästig. Wehklagen und Thränen legten sie bald, die Traurigkeit aber spät ab. Den Frauen hielten sie die Klage für ge- ziemend, den Männern aber Erinnerung. E. Dre teutschen Stämme und Völkerschaften. Die vielen einzelnen Völkerschaften, die das alte Teutschland bewohnten, lassen sich unter drei Hauptstämme vereinigen. 0 Im nordwestlichen Teutschland, zwischen Elbe und Rhein, also um die Aller, Leine, Weser, Lippe, Ruhr und Ems wohnte der sächsische Stamm. Mit diesem Namen können wir die dort wohnenden Völker zusammenfaffen, obgleich die Römer es Nicht thun; denn sie alle beschäftigten sich vorzüglich mit dem Ackerbau, hatten feste Wohnplätze und wäre» daher Einsassen, Sassen, statt daß die Völker jenseits der Elbe und im südlichen Teutschland ftüherhin mehr eine unstäte Lebensart führten und daher Sueven, Schweifende, hießen. — Von den Völkern sächsi- schen Stammes gilt vorzüglich, was oben über die Wohnort der Teutschen gesagt ist; sie hatten sich

7. Abth. 2 - S. 79

1817 - Elberfeld : Büschler
Atari ch- 79 «och von Tapferkeit zu Nom übrig war, gleichfalls geschmolzen. Der Kaiser Honorius wollte den Frieden nicht halten, den die Römer mit Alarich geschlossen hatten; da kehrte dieser das nächste Jahr wieder zurück und setzte in Rsm einen andern Kaiser, Namens Atta- lus, dem Honorius zum Widersacher, ein; als dieser aber auch nichiswürdig war, stieß er ihn nach einem Jahre wieder in den Staub, und die Stadt Rom, die sich widersetzte, nahm er mit Sturm ein. Dieses ge- schah am 23. August des Jahres 410. Die Gothen kamen in den kaiserlichen Pallast und plünderten ihn, so wie die Häuser der Großen; insofern aber mäßig- ten sie sich, daß sie die Stadt nicht anzündeten. Es war ein großes Glück für die Römer, daß die Gothen Christen waren. Was'sich in die Kirchen flüchtete, wurde nicht angetastet. Ja, ein wunderbarer Zufall, welcher uns erzählt wird, zeigt recht offenbar die from- me Sinnesart des Volkes. Ein Krieger, der bei ei- ner christlichen Frau hineinkam, fand bei ihr silberne und gol'ene Gefäße. Sie sagte ihm, es gehören die- selben dem heiligen Apostel Petrus, und seycn ihr für die Kirche in Verwahrung gegeben; er möge nun thun, was ihm gutdünke. Da meldete es der Soldat dem Könige. Dieser aber schickte sogleich hin und ließ die heiligen Gefäße feierlich in die Kirche zurüätragen. Die Römer, begeistert durch solche Großmutd, beglei- teten den Zug und stimmten festlichen, feierlichen Ge- sang an, und die gothischen Krieger, erstaunt über das unerwartete Schauspiel, ließen ab vom Plündern, schlossen sich mit an, und so ward die Wuth des Krie- ges durch christliche Rührung in Frieden verwandelt. Alarich blieb nicht lange in Rom, sondern zog weiter nach Untentalien, mit großen Entwürfen in der Seele; denn er wollte nach der schönen Insel Si- cilien und von da nach Afrika Hinuberschiffen; aber der Tod übereilte ihn in Eosenza, da er erst 34. Jahre alt war. Das ganze westgotbische Volk betrauerte ihn, und bereitete ihm ein denkwürdiges Grab: Sie grrr- den dem-dortigen Flusse, Busento, ein anderes Bett und leiteten das Wasser dahin ab, und nun begruben

8. Abth. 2 - S. 218

1817 - Elberfeld : Büschler
2,8 Iv.ztk.heinrichi.bisrudv. Habsb. Yly — 12-)3. und hernach die Kommunion. Die Freude der fried- lich Gesinnten über diese Versöhnung war sehr groß; Alle gingen mit einem unendlichen Vergnügen aus- einander. — Heinrich, auf dem der Fluch seines Vaters ruh- te, starb ohne Kinder, im ), 1126, zu Utrecht, und mit ihm ging das fränkische Kaiserhaus zu Ende. 62. Der erste Kreuzzug. 1096 —1099. Während die beiden Kaiser Heinrich Iv. und V. in heftigem Streite mit den Päpsten begriffen waren, folgten Hundertausende aus den christlichen Ländern dem Rufe der Kirche und ihrer eigenen Begeisterung, um das Gnab des Erlösers und das Land, wo fein Fuß gewandelt hatte, den Türken wieder zu ent- reißen. Schon feit den ältesten Zeiten war es eine from- me Sitte, nach dem gelobten Lande zu wallfahrten, an den heiligen Stätten zu beten, und sich in dem Wasser des Jordan zu baden, welches durch Jesu Laufe geweihet war. Der erste römische Kaiser, wel- cher sich zum Christenthum bekannte, Constantin dek Große, so wie seine Mutter Helena, ließen die hei- ligen Oerter Palästina's reinigen und ausschmücken, das verschüttete Grab des Heilandes, welches man am Fuße des Berges Golgatha suchte, wiederher- stellen und darüber ein hohes Gewölbe auf schönen Säulen, und neben demselben ein köstlich geschmück- tes Vethaus aufrichten. Gegen Morgen von der Grabeshöhle wurde ein noch größerer, prächtiger Tempel erbaut. Konstantin feierte sein dreißigstes Reaierungsjahr durch die Einweihung dieses Tem- pels, bei welcher- er selbst zugegen war; und eben so wallfahrte die fromme Helena noch im hohen Alter nach dem gelobten Lande und erbaute zu Bethlehem, bei der Höhle, die man als die Geburtsstätte des Erlösers ansah, und auf der Spitze des Sehlberges,, eme Kirche.

9. Abth. 2 - S. 219

1817 - Elberfeld : Büschler
Erster Kre uzzug. 1096. Von dieser Zeit an wurden die Pilgerfahrten nach dem gelobten Lande häufiger; und selbst als das Land im siebten Jahrhundert unter die Herrschaft der Araber kam, wurden die Pilgrime nicht gestört. Die Araber freuten sich des Vortheils durch den Besuch so vieler Fremder und ließen den Patriarchen von Jerusalem und die christliche Gemeine unge- kränkt. Allein nachdem im I. 10v3 die seldschucki- schen Tür ken, einrohes, barbarisches Volk, diese Lan- der eingenommen hatten , so kamen Klagen über Klagen nach Europa, wie grausam die andächtigen Wallfah- rer mißhandelt, und wie empörend die geweihten Oerter beschimpft würden. Und im I. 1094 erschien vor Papst Urban U. ein Einsiedler, Peter von Amiens genannt,, der von einer Wallfahrt nach Palästina zurückkam, mit einer Bittschrift des be- drängten Patriarchen von Jerusalem, und mit der rührendsten Schilderung von den unerhörten Leiden der dortigen Christen, so wie der dahin wallenden Pilgrime. Der Papst lobte seinen Eifer und sandte ihn mit Schreiben an die Fürsten der christlichen Länder umher, um die Gemürher zu einer großen Entschließung vorzubereiten. Seine begeisterten Re- den, Das Feuer, das aus seinen tiefliegenden Augen strahlte, und die abgezehrte, hagere Gestalt, welcher die ausgestandenen Leiden ausgeprägt waren, machten den tiefsten Eindruck, und wohin er zog, ergriff die gleiche Begeisterung Hohe und Niedere. Darauf berief der Papst im I. iog5 eine große Kirchenversammlung nach Piacenza in Italien und eine andere nach Clermon t in Frankreich, auf wel- cher letzteren außer »4 Erzbischöfen , 226 Bischöfe und 400 Aebte erschienen. Und als hier Peter der Ein- siedler und der Papst auftraten, und mit hinreißen- dem Feuer zu der Befreiung des heiligen Grabes aufriefen, da erscholl es aus tausend Kehlen: ,,Gott will es! Gott will es!" Und nach geendigter Rede drängte sich zuerst der Bischof Ademar von Puy zu dem Papste hin, warf sich nieder, und bat um die Erlaubniß, in den heiligen Krieg zu ziehen; viele Geistliche und Weltliche folgten seinem Beispiel und

10. Abth. 2 - S. 246

1817 - Elberfeld : Büschler
246 Iv. Ztr. Heinrich I. bisrud. v. Habsb^ Y19—127,3. -ungen durch die That zu widerlegen, ging der Kai- ser im folgenden Jahre wirklich nach Palästina; al- lein darüber schall ihn der Papst nun noch harter «ls zuvor, weil ein mit dem Bannfluch Beladener rin unschickliches Werkzeug zum Dienste Gottes sey. end damit er nichts Großes im gelobten Lande ver- richte, schickte der Papst Befehle dahin , daß weder die dortige Geistlichkeit, noch die Ritterorden mit ihm Gemeinschaft haben sollten; ja er selbst fiel mit seinen Truppen in Friedrichs Erbländer in Ita- lien ein und eroberte einen Theil von Apulin. Friedrich aber kam im gelobten Lande schnell zu einem glücklichen Ende; Der Sultan Al Kamel schloß mit ihm einen Waffenstillstand auf zehn Jahre, und gab Jerusalem, Bethlehem und Nazareth wieder heraus. Da zog der Kaiser in die heilige Stadt ein und betrat die Städte des Grabes; aber der Pa- triarch von Jerusalem und die Priester, dem Befehle des Papstes gehorsam, wollten keinen Gottesdienst in feiner Gegenwart halten. Er verrichtete dessen- ungeachtet seine Andacht, und setzte sich selbst, in Gegenwart seiner Großen, die Krone eines Königs von Jerusalem auf; denn er hatte die Iolantha, die Tochter des Königes Johann von Jerusalem, gehei- rathet und dadurch seine Ansprüche erworben. *) — Dann wandte er sich schnell nach Italien zurück. Sei- ne Gegenwart stellte bald Alles wieder her, was ver- loren war, und der Papst fab sich genöthigt, is3a Frieden zu schließen und den Bann zu lösen. Es schien ein ruhiger Augenblick in Friedrichs Leben einzutreten; allein das Schicksal ergriff ihn von einer andern Seite. Sein eigner Sohn Heinrich, den er als Reichsverweser in Teutschland gelassen hatte, empörte sich gegen ihn, wahrscheinlich durch Ehrgeiz und schlechte Rathgeber anfgereizt; mit bluten- dem Herzen mußte der Vater den eignen Sohn mit Gewalt überziehen, ihn gefangen nehmen und nach Apu- lien ins Gefängniß führen, wo er nach sieben Jah- ren gestorben ist. *) Der Titel „König von Jerusalem" erbte von Friedrich «ttf die Könige von Neapel und Sicilien.
   bis 10 von 29 weiter»  »»
29 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 29 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 1
8 0
9 2
10 13
11 5
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 3
23 3
24 0
25 0
26 0
27 3
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 1
35 0
36 4
37 25
38 0
39 0
40 0
41 0
42 7
43 0
44 0
45 3
46 1
47 1
48 4
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 219
2 3
3 58
4 38
5 11
6 7
7 163
8 38
9 223
10 18
11 5
12 22
13 14
14 5
15 22
16 344
17 1492
18 11
19 302
20 63
21 80
22 7
23 652
24 5
25 107
26 29
27 5
28 37
29 290
30 12
31 0
32 37
33 12
34 73
35 8
36 46
37 132
38 32
39 45
40 2
41 83
42 64
43 109
44 47
45 180
46 17
47 0
48 8
49 9
50 4
51 120
52 244
53 5
54 54
55 34
56 188
57 39
58 51
59 94
60 41
61 14
62 7
63 5
64 5
65 237
66 70
67 91
68 159
69 47
70 4
71 155
72 23
73 67
74 174
75 51
76 36
77 249
78 16
79 4
80 68
81 17
82 208
83 243
84 8
85 356
86 288
87 42
88 16
89 23
90 112
91 13
92 873
93 12
94 215
95 30
96 182
97 4
98 1270
99 12

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 1
3 0
4 7
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 2
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 2
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 3
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 4
34 0
35 0
36 0
37 0
38 1
39 0
40 1
41 0
42 1
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 9
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 1
56 1
57 0
58 1
59 13
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 0
71 0
72 3
73 0
74 0
75 0
76 0
77 3
78 0
79 1
80 3
81 7
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 6
101 0
102 1
103 0
104 0
105 0
106 1
107 0
108 1
109 0
110 0
111 0
112 1
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 2
121 1
122 0
123 0
124 0
125 0
126 1
127 4
128 4
129 0
130 0
131 6
132 2
133 0
134 1
135 0
136 3
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 5
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 1
153 0
154 0
155 1
156 0
157 0
158 3
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 2
168 0
169 0
170 0
171 2
172 0
173 2
174 0
175 5
176 1
177 4
178 0
179 6
180 0
181 0
182 3
183 0
184 0
185 0
186 0
187 3
188 0
189 1
190 0
191 0
192 2
193 0
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0